Der Mythos Polyestersaiten

Wissen Sie mit welcher Saite Gustavo Kuerten sein Racket besaitet hatte als er 1997 zum ersten Mal die French Open gewonnen hat?

Es war die Luxilon Original, mit 57lbs in seinem Head Pro Tour 630. Kuerten vetraute fast die ganze Karriere lang auf die Luxilon Original Saite und erst zum Ende seiner Karriere wechselte er auf die Luxilon Alu Power Saite bevor er 2008 seine Karriere beendete.

Es ist also gut 20 Jahre her seit mit der Entwicklung von Polyestersaiten ein Stück Plastik das Tennis nachhaltig verändert hat. Es hat eine Zeit lang gedauert bis die Profis von Naturdarm zu Polyestersaiten gewechselt hatten, jedoch benutzt nun praktisch jeder Profispieler diese Saitenart. Dies kann sein als komplette Polybesaitung oder als Hybrid mit Naturdarm.

Für einen Profispieler, eine Person die täglich hart trainiert und den Ball mit eine unglaublichen Power schlägt, bietet Polyester eine bessere Kontrolle und ein grösseres Spinpotential. Es hat dazu beigetragen das Tennisspiel nachhaltig zu verändern. Für einen Klub- oder Freizeitspieler sind jedoch die Vorteile andere! Der Grossteil dieser Tennisspieler versteht nicht wie Polyester funktioniert und verwendet diese Saiten meist aus falschen Gründen oder wegen schlechter Beratung.
Polyestersaiten werden angepriesen als Saite mit mehr Kontrolle, Spin und exzellenter Haltbarkeit. Alle diese Sachen sind wahr, sofern der Spieler überhaupt die Fähigkeit besitzt auf einem Niveau zu spielen um die Faktoren auszunützen!
Was dabei jedoch kaum einmal gesagt wird, ist dass Polyester wenig Beschleunigung bietet und der Spieler anfälliger für Verletzungen ist. Hinzu kommt dass diese Saitenart den schnellsten Spannungsverlust aufweist und die Saiten zum Teil trotz deren einfacher Herstellung recht teuer sein können.

Warum spielen die Profis damit?

Die Profis benutzen diese Saite um eine bestmögliche Kontrolle und Spin zu erhalten. Weil diese Spieler jeden Tag hart an sich arbeiten um die Zuschlaggeschwindigkeit und die Muskulatur zu trainieren. Deren Körper können die Einwirkungen beim Aufprall besser absorbieren. Durch die höhere Zuschlaggeschwindigkeit können Sie zudem genug Eigenpower erzeugen.

Wie funktionieren diese Saiten und was passiert beim Aftreffen des Balles?

Beim Aufprall gibt es eine Schlag der durch das Racket in den Spielerarm übertragen wird, gefolgt von Vibrationen. Wie vorgängig Beschrieben können Profis durch deren ständiges Fitnessprogramm besser damit umgehen.

Dies können sowohl Klubspieler, Damen und Jugendliche nicht!

Haltbarkeit vs. Spielbarkeit?

Die Popularität von Polyestersaiten hat im Breitensport start zugenommen und wächst weiter aus nachfolgenden Gründen:s.

• Die Profis spielen damit, also muss es besser sein!
• Die Hersteller investieren viel Geld ins Vermarkten ihrer Nummer 1 Saite!
• Es ist eine sehr haltbare Saite und somit ideal für Saiten-Reisser (oder doch nicht?)
• Die Spieler wissen es nicht besser weil sie keine Beratung von Trainern und den (Klub-) Bespannern erhalten

Die Diskussion zwischen Haltbarkeit und Spielbarkeit ist die wichtigste aller! Polyester ist eine empfohlene Saitenart für solche die regelmässig die Saite reissen. Vorallem Eltern von Wettkampfspielern welche ständig Saiten kaufen müssen fühlen sich nun angesprochen. Tennis kann teuer sein wenn man die Kosten für den Trainer, das Reisen zu den Turnieren und nicht zuletzt das Material bezahlen muss.

Meine Meinung zu Haltbarkeit von Polyester: Der regelmässige Saiten-Reisser ist womöglich ein Spieler welcher mehrmals pro Woche trainiert. Um nun Geld zu sparen wird eine Polyestersaite verwendet da diese haltbarer ist. Aber diese Saite verliert schneller an Spannung als jede andere Konstruktionsart. Mit dem Spannungsverlust erfolgt ein Leistungsabfall und die Gefahr einer Verletzung erhöht sich da der Spieler noch schneller zuschlagen muss um genügend Power aus der „toten“ Saite rauszukriegen. Bemerke: Eine „tote“ Saite ist nicht das gleiche wie eine neue Saite weich besaitet!
Darausfolgend müsste rein theoretisch eine Wettkampfspieler also um sein Level zu halten öfters frisch besaiten um den Spannungsverlust zu kompensieren – ist die Halbarkeit es nun Wert wenn die Spielbarkeit verloren geht?

Was Klubspieler oft nicht wissen, und diese Äusserung kommt mittlerweilen auch von einigen Saitenherstellern, ist dass Polyester meist nicht die optimal Wahl für Clubspieler ist. Sie generieren zu wenig Geschwindigkeit um von den Vorteilen zu profitieren – Kontrolle und Spin!

Wie entsteht Spin?

Der Spin wir durch den Snap-Back Effekt kreiert: Das ist wenn die Saite sich beim Aufprall zusammen mit dem Ball verschiebt und danach in die Originalposition zurück schnappt. Dies kann jedoch nur erfolgen wenn die Zuschlaggeschwindigkeit genügend hoch ist.

Eine Grosszahl an Profis, egal ob bei den Damen oder Herren, benutzen Hybrid-Besaitungen – mehr dazu erfahren Sie im zweiten Teil der bald folgen wird